Schwedenfarbe, Schwedenhaus, Schwedenrot..... Einfach gemütlich wohnen.
Ein Haus, original aus Schweden?
Jeder, der sich mit dem Hausbau beschäftigt gelangt irgendwann an das Thema Fassade. Die Fassade ist die Visitenkarte des Hauses und gibt dem Haus seinen Charakter. Woraus soll die Fassade sein? Putz, Klinker, Holz? Bei Holz stellen sich den meisten viele Fragen.
- Kann ich die Fassade aus Holz bauen?
- Vergrauen lassen oder farbig streichen?
- Lasur, oder deckend gestrichen?
- Wie lange hält das? Wie bekomme ich das renoviert?
- Welches Holz ist geeignet als Fassade?
- Evtl. sogar ein schwedisches Holzhaus bauen? Komplett aus Holz?
Auf diese Fragen finden Sie oft keine ausreichenden Antworten, oder noch schlimmer, sich widersprechende Antworten.
Ich schreibe als langjähriger Besitzer eines schwedischen Holzhauses und in meiner Eigenschaft als Mensch, der sich seit seiner Lehrzeit mit Holz beschäftigt.
Gestützt auf meine Ausbildung und im Vertrauen auf meinen Rohstoff Holz, haben meine Frau und ich 1995 ein schwedisches Holzhaus errichtet. Ein Fertighaus der Firma Myresjöhus. Holzständerbauweise / Tafelbauweise. Viele Arbeiten zum selber ausbauen. Das geht wunderbar, bei solchen Häusern.
- Einfamilienhaus, mit Krüppelwalmdach. 160 qm Wohnfläche.
- Wandverkleidung holz skandinavisch, deckend gestrichen.
- Dachüberstände 80 cm.
- Erstmaliger Anstrich mit Holzfarbe von Jotun im August 1995.
Der Anstrich der Fassade wurde nach 20 Jahren zum ersten Mal renoviert. Das war nicht zwingend nötig, aber der Umzug in ein neues Haus war eine gute Gelegenheit einen Renovierungsanstrich aufzubringen. Der Renovierungsanstrich geht wie folgt:
- Fassade mit einem normalen Haushaltsbesen säubern.
- Abspülen mit Wasser.
- Trockenes Wetter abwarten.
- Deckel von den Farbeimern öffnen, Pinsel in die Hand und los geht’s.
Mehr war nicht erforderlich.Wie Sie schon gelesen haben, sind wir ausgezogen. Das Haus wurde vermietet. Das neue Haus ist wieder ein Holzhaus, aus Schweden, mit farbiger Fichtenschalung.
Im „alten Haus“ haben wir als Familie mit drei Kindern 20 Jahre eine schöne Zeit gehabt. So ein Haus wirkt niemals beliebig, austauschbar, oder von der Stange. Ortsangabe von Nachbarn für Ortsfremde die uns in der Straße suchten: „Das gelbe Schwedenhaus.“
So eine schwedische Holzfassade ist farbenfroh, es strahlt Lebensfreude aus und wirkt einladend. Schwedenhäuser sind gemütlich mit hellen Räumen und verfügen über ein tolles Raumklima. An dieser Stelle noch ein Link. Ein schöner Beitrag, der die Lebensqualität, Individualität und Ausstrahlung dieser Häuser schön beschreibt http://kleinelotta.blogspot.com/
Gebaut haben wir unser neues Schwedenhaus mit der Firma Ellerbeck-Schwedenhaus. Hergestellt bei der Firma Vida-wood in Schweden. Natürlich mit einer farbigen Fichten-Holzfassade und Schwedenfarbe der Firma Jotun. (auch wenn Jotun aus Norwegen kommt J ) Traditionelle Architektur.
Es gibt auch viele moderne, kubische Interpretationen von skandinavischen Häusern. Mit Pult, oder Flachdächern, die sich in die moderne Wohnlandschaft der Neubaugebiete mit Leichtigkeit einfügen. Es muss ja nicht immer traditionell wirken. Die gute Wohnqualität steht auch hier im Vordergrund. Die qualitativ wertige Verarbeiitung mit skandinavischen Hölzern und Farben garantiert auch hier eine gute Investition in die Zukunft.
Der Ordnung halber sei Erwähnt, das wir uns für den Neubau auch bei bekannten Häuslebauern umgeschaut haben, die "Stein auf Stein" bauen. Das konnte uns jedoch zu kleiner Zeit überzeugen. Gerade auch die einfach zu handhabenden Eigenleistungen im Ausbau sind bei einem Holzhaus deutlich einfacher zu bewerkstellingen.
Fassade mit Schwedenfarbe: Generell sei gesagt, dass in Skandinavien ca. 80% der Häuser aus Holz sind. Entscheidend für den langen Wartungsintervall der farbigen Fassade, ist das Zusammenspiel der geeigneten Materialien und der entsprechenden Konstruktion. Das wären:
Ein großer Dachüberstand von mind. 80 cm, nicht weniger. Das sorgt dafür, dass die Witterungseinflüsse schon mal grundsätzlich nicht so an die Fassade kommen und die Beanspruchung für die Fassade stark reduziert wird. Natürlich darf auch nirgendwo von oben Wasser reinlaufen, oder gar stehen bleiben.
Die Bretter für die Fassade müssen sägerau sein. Nicht gehobelt! Auf gar keinen Fall. So kann entsprechend viel Farbauftrag aufgebracht werden, der dazu auch noch sehr gut hält. Die Bretter müssen natürlich getrocknet sein.Das ist in Schweden aber selbstverständlich.
Weiter entscheidend sind die richtigen Farben. In Skandinavien werden die Farben mit anderen Rezepturen hergestellt, als in Deutschland. Öl- oder Alkydfarbe. Das ist skandinavische „Kernkompetenz“. Ich setze keine Farbe aus Deutschland ein. Egal welcher Hersteller und egal was die alles versprechen. Ich kenne von Berufswegen viele Anbieter. Keiner hat mich jemals mit entsprechender Leistung überzeugt. Ich vertraue auf JOTUN Demidekk Ultimate Täckfärg. Es gibt aber auch noch andere skandinavische Hersteller von Farben wie Oden, oder Landora, die sehr gute Ergebnisse erzielen.
Die skandinavischen Farben können Sie unkompliziert verarbeiten. Farbe aufrühren und gleichmäßig in Holzmaserung streichen. Nicht rollen ,oder sprühen.
Schlammfarben, traditionelle Farben aus Schweden. Falu Rödfärg? Svensk Rödfärg? Traditionelle Farben auf Wasserbasis?
Im Gegensatz zu den modernen Farben – Öl- und Alkydfarben - werden die traditionellen Farben auf Stärke und Ölbasis hergestellt. Mit Hilfe von mineralischen Pigmenten – ehemals aus Abraum der Kupfergruben in Falun – entsteht die typische, warm- rotbraune Färbung die jeder kennt. RÖDFÄRG. Die Grundierung und Imprägnierung ist in den Bestandteilen der Mineralien enthalten. Eisenvitriol und Kupfersulfat. Diese Anstriche halten nicht so lange, wie die modernen Farben. Diese Farben sind immer matt und leicht kreidend. Standzeiten, je nach Dachüberständen und Wetterseite zwischen ca. 8-12 Jahren. Das kann ich ebenfalls aus der Erfahrung sagen, da unsere Lager- und Holzhallen mit dieser Farbe gestrichen sind. Allerdings sind diese Gebäude auch höher als ein normales Einfamilienhaus und die Dachüberstände sind nicht weit genug. Ca. nur 20 cm, so dass die Flächen einer stärkeren Bewitterung ausgesetzt sind. Die Bretter der Verkleidung sind natürlich sägerau und aus Fichte. Diese Farben gibt es mittlerweile nicht nur im traditionellen Schwedenrot, sondern auch in grau und schwarz.
Falun-Rödfärg, Farbe von Vadstena färg oder Svensk rödfärg sind im Aufbau gleich. Der Name Falun ist rechtlich geschützt und darf nur dann verwendet werden, wenn die Farbpigmente von dort kommen. Es gibt aber auch noch andere Kupfergruben mit Abraum.
Muss man nicht Lärche für die Fassade nehmen? Wäre das nicht noch besser?
Der Gedanke der Lärchenfassade kommt aus dem Umstand, die Fassade nicht farblich behandeln zu wollen. Dann muss der Schutz gegen die Witterung durch die eigene Widerstandfähigkeit vom Holz dargestellt werden. Lärche, ob sibirisch oder heimisch, Red-Zeder, Eiche, trop. Hartholzarten, sind da die Holzarten der Wahl. Die Fassade wird dann grau.
Aber bitte Achtung: Euphemistische Umschreibungen wie „silbergrau“ werden da gerne ins Feld geführt, die sich aber beispielsweise in der norddeutschen Tiefebene anders entwickeln. Wenn Sie nicht ein Grundstück in Höhenlage besitzen, dann wird das eher grün grau, wegen fehlender, rauer Bergluft, Wind und fehlender UV-Belastung durch die Höhe. Es wachsen dann eher Grünalgen und die Fläche wirkt fleckig. Das Graue wird auch nicht einheitlich ausfallen, sondern in den verschiedenen Farbstadien der Vergrauung lange Zeit am Haus bleiben. Bis die Bretter unterhalb der Dachüberstände grau sind, dauert das Jahrzehnte.
Wieso geht Fichtenschalung? Warum nicht Lärche?
Bei einer farblich behandelten Fassade, wird der Schutz gegen die Witterung durch die Imprägnierung und den Farbauftrag dargestellt. Da ist die Lärche mit dem hohen Harzanteil eher Kontraproduktiv. Lasuren und deckende Farben halten auf den harzigen Stellen nicht und dringen nicht tief genug ein. Das sägeraue Fichtenholz wird grundiert. Die Grundierung schütz das Holz und sättigt schon mal die Oberfläche. Besondere Beachtung schenken Sie bitte den Schnittenden der Bretter. Holz hat an den Brettenden einen Kapillarwirkung uns zieht ´Wasser ein. Das muss verhindert werden. Die Brettenden streichen Sie solange, bis da nichts mehr an Imprägnierung aufgenommen wird. Anschließend 2 - 3 mal, möglichst dünn - streichen. Gestrichen wird mit einem Pinsel! Bitte nicht rollen, oder gar sprühen. Für gewöhnlich sind die Oberflächen seidenmatt glänzend, auch wenn das Holz sägrau ist. Die Struktur der Holzoberfläche bleibt erhalten. Es gibt aber auch komplett matte Farben. Das wir oft bei denkmalgeschützten Sanierungen verlangt.
Lasuren werden ebenfalls vorher grundiert und dann anschließend mit einer Langzeitlasur gestrichen. Die Langzeitlasur ist „fetter“ und fester eingestellt, deckt besser als normale Lasuren und ist witterungsbeständiger. Damit erreicht man einen längeren Wartungsintervall bei den Lasuren.
Ein Renovierungsanstrich bei Lasuren, gestaltet sich im Allgemeinen etwas aufwendiger, als bei den Schwedenfarben. Zumindest, was ich so beobachtet habe. Wobei meine Erfahrung dahingehend nicht mit so viel Erfahrung untermauert ist, wie bei den deckenden Anstrichen. Ich habe nie gerne mit Lasuren gearbeitet.
Der Ordnung halber sei gesagt, dass sie auch gehobelte Bretter mit den Schwedenfarben streichen können. Eine entsprechende Farbe wäre Oljefärg.Diese Farbe ist besser für gehobelete Windfederbretter am Giebel, oder gehobelte Handläufe, Blockbohlen, Balkonbretter oder Glattkantbretter geeignet.